An der Rückseite des Langen Ganges am Stallhof ist auf Meißener Porzellanfliesen die Geschichte der wettinischen Fürsten graphisch dargestellt. Das Fürstenhaus der Wettiner ist das älteste noch existierende Adelsgeschlacht Europas.

Anlässlich des Stadtjubiläums “800 Jahre Dresden” am 27.08.2006 fand ein großer Festumzug statt, bei dem auch erstmalig der Fürstenzug wieder zum Leben erweckt wurde.

In den nächsten Tagen werde ich die von mir beim Festumzug gemachten Fotos vorstellen und etwas zur Geschichte des Fürstenzuges und der wettinischen Fürsten schreiben.

Wer sich für den Verein interessiert, der dieses Projekt zum Leben erweckt hat, der kann sich hier informieren.

Die auf dem Foto zu sehende Aufschrift steht auch an dem Gemälde angeschrieben und eröffnet den Reigen der Bilder zum historischen Fürstenzug zu Dresden.

Der Fürstenzug in Dresden bei Nacht

Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Gemälde eines Reiterzuges. 25.000 Kacheln aus Meissener Porzellan wurden aufgetragen. Das Porzellanbild ist 102 Meter lang und das größte Gemälde seiner Art auf der Welt. Besuchen Sie bei einem Besuch in Dresden auch die beeindruckende Ahnengalerie.

Das Kunstwerk stellt die Ahnengalerie der 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der Wettiner dar, die zwischen 1127 und 1873 in Sachsen regierten. Der Fürstenzug kann in der Augustusstraße besichtigt werden. Unweit der Frauenkirche, zwischen Georgentor und Johanneum, ist das Porzellanbild zu finden. Im Jahr 1907 wurde das Bild an der Außenseite des Stallhofes des Dresdner Residenzschlosses angebracht.

Die Geschichte der Fliesen
Bereits 1589 wurde die äußere Nordwand des Stallhofes mit Kalk bemalt. Dieser verwitterte im 19. Jahrhundert. Jahrhundert. 1865 legte der Historienmaler Wilhelm Walther einen Entwurf für eine neue Gestaltung vor. Darauf abgebildet: Ein Zug sächsischer Regenten, passend zur 800-Jahr-Feier der Wettiner-Dynastie. Die Fertigstellung des Wandgemäldes dauerte von 1872 bis 1876, doch um die Jahrhundertwende wies es bereits Schäden auf. Bis 1907 wurde es durch nahtlose Keramikfliesen aus der Meissener Porzellanmanufaktur ersetzt. Dabei wurde ein – für die damalige Zeit – völlig neues Verfahren angewandt: Die Fliesen wurden bei 1380° C gebrannt, mit einer Farbschicht überzogen und dann erneut gebrannt. Erst dann wurde das Bild auf die Kacheln übertragen.
Die 23.000 Fliesen wurden von Mitarbeitern der Königlichen Porzellan-Manufaktur Meissen verlegt. König Georg starb während der Arbeiten. Die Luftangriffe auf Dresden am Ende des Zweiten Weltkriegs überstand der Fürstenzug weitgehend unversehrt.

Die Fakten
101,90 m lang
10,51 m hoch
25.000 Kacheln

Ein gigantischer Wandteppich

Der Zug des Prinzen ist auf Porzellan gemalt, sieht aber aus wie ein großer Wandteppich. Oben sind Knöpfe zum Verschließen aufgemalt, unten baumeln Quasten herab. Beim Betrachten sollte man auf die Details achten. So zertrampelt das Pferd von August dem Starken eine Rose; zahlreiche Vögel sind in den Gemälden untergebracht. Die Rose steht für die gebrochenen Herzen aller seiner Geliebten. Der Fürstenzug ist die eindrucksvollste Ahnengalerie, die sich ein deutsches Herrscherhaus je geleistet hat.


Die Porzellanscherben wurden auf eine für die damalige Zeit völlig neue Weise verarbeitet. Die Fliesen wurden bei 1.380° C gebrannt, geschliffen und erneut gebrannt. Anschließend wurden die Fliesen mit einer speziell entwickelten Scharfbrandfarbe bemalt und erneut gebrannt. Dieses Verfahren ist extrem witterungsbeständig.

Wie Sie ihn erreichen
Theaterplatz, Straßenbahn 4,8,9
Augustusstraße, 01067 Dresden

Bei einem Besuch in Dresden ist ein Besuch des Fürstenzuges ein Muss. Das monumentale Bauwerk wird Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.
Der Fürstenzug ist frei zugänglich.