Das mittlere der drei Elbschlösser in Dresden ist das sogenannte Lingnerschloß, das ursprünglich Villa Stockhausen hieß. Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag von Prinz Albrecht von Preußen erbaut und von seinem Kammerherrn Freiherr von Stockhausen und dessen Familie bewohnt. Nachdem Tode des Freiherrn bewohnte dessen Familie die Villa noch bis 1891.
Danach wechselte das Gebäude den Eigentümer und der Dresdner Industrielle Bruno Naumann übernahm das Gebäude, bevor es 1906 in das Eigentum von Karl August Lingner, dem Erfinder von „Odol“, überging. Als dieser 1916 starb, vererbte er das im Volksmund als „Lingnerschloß“ bekannte Haus der Stadt Dresden.
In den kommenden Jahren wurde das Lingnerschloß von verschiedenen Nutzergruppen genutzt, wurde teilweise als Kinderheim genutzt und war whrend des zweiten Weltkriegs auch Hilfskrankenhaus für Kriegsverletzte.
Nach dem Krieg wurde es zuerst von der sowjetischen Militäradministration genutzt. Danach war es zeitweilig Studentenwohnheim der Dresdner Kunstakademie.
Ab 1955 bis 1993 wurde es von dem durch Manfred von Ardenne ins Leben gerufenen „Dresdner Klub“ genutzt.
Seit 2002 gibt es einen gemeinnützigen Verein, der das im zweiten Weltkrieg unbeschädigt gebliebene Lingnerschloß sanieren und der breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich machen möchte. Dazu werden derzeitig spenden gesammelt, die Arbeiten sind bereits angelaufen.
Die Stadt Dresden hat 2004 einen Erbpachtvertrag mit dem Verein für 66 Jahre geschlossen, sodaß dieser sich nun der Sanierung des Lingnerschlosses widmen kann.